Servus
Es gilt auch hier wieder die Eröffnungsklausel, die ich bereits beim Pflügen geschrieben habe.
Immer wieder liest man in den Kommentaren bei Dreschern Sätze wie diesen: Kannst Du bitte machen, dass der Helfer schneller als 15km/h drischt? Für den Modder wird das sicherlich kein Problem sein, irgend nen Wert in irgend ner Datei erhöhen und schon schnackelt der Drescher auch mit 20km/h und mehr übern Acker und drischt.
Wenn jemand, der irgendwie mit der richtigen Landwirtschaft zu tun hat liest, bleibt der Mund offen stehen und Schnappatmung setzt ein.
Darum mein heutiges Thema: Wie kommt der Weizen vom Halm durch den Drescher auf den Wagen?
Für diejenigen unter Euch, die den Unterschied zwischen nem Axialflow und nem Schüttler kennen: Ich beschreibe hier nen Schüttler. Bei Bedarf kann ich später gerne die Unterschiede noch rausarbeiten.
Am Anfang eines Mähdreschers, also das erste, was mit dem Getreide auf dem Acker in Berührung kommt, sind die Halmteiler, die an den Aussenkanten des Schneidwerkes sitzen. Diese weit vor das Schneidwerk ragenden, spitzen Teile. Ihre ganze Aufgabe besteht darin, den Getreidebestand zu trennen. Alles auf der Innenseite des Halmteilers wird geerntet, alles ausserhalb bleibt noch mal stehen.
Danach kommen die Ährenheber. Das sind Aufsätze, die auf die Finger des Messerbalkens gesteckt werden und dafür sorgen, dass umgekipptes Getreide (Lagergetreide) so weit vom Boden angehoben wird, dass der Messerbalken darunter kommt und somit auch das liegende Getreide vollständig abgeerntet werden kann.
Es folgt der Messerbalken. Er schneidet die Halme kurz über dem Boden ab. Das heißt, der komplette Halm durchläuft die Maschine.
Die Haspel ist dieses Runde, sich drehende Teil, welches man in Höhe und Entfernung zum Messerbalken einstellen kann. Ausserdem läßt sich auch die Rotationsgeschwindigkeit der Haspel einstellen.
Dieses Teil hat die Aufgabe, den Halm während des Schnittes zu stabilisieren und nach dem Schnitt auf den Schneidwerkstisch zu kippen. Die Rotationsgeschwindigkeit hängt von der Fahrgeschwindigkeit ab. Sie sollte so gewählt werden, dass der gerade unten befindliche Holm relativ still über dem Boden steht und sich wirklich nur einen Hauch schneller bewegt, als die Fahrgeschwindigeit. Warum? .. Erntereifes Getreide fällt bei der kleinsten Berührung aus. Wenn die Haspel zu schnell oder langsam läuft, "drischt" sie quasi das Korn auf den Schneidwerkstisch, wo es dann verloren ist..
Es folgt die Querschnecke oder Einzugschnecke. Das ist das Gewindeförmige, schnell drehende Teil im hinteren Bereich des Schneidwerkes. Es transportiert das gemähte Getreide vom Schneidwerkrand zur Mitte, wo dann der Einzug in die Maschine erfolgt.
Das Schneidwerk wird am Trogförderer oder auch Kettenförderer befestigt. Er transportiert das Getreide weiter ins Maschineninnere, ungefähr auf die Höhe des Fahrersitzes. Er endet unmittelbar vor der Dreschtrommel.
Die Dreschtrommel ist quer in den Drescher eingebaut und ist das Herzstück des Dreschers. Es gibt verschiedene Varianten, die im laufe der Jahre entwickelt wurden. Die wohl verbreitetste Form hat einen zylindrischen Mantel auf dessen Innenseite sich so genannte Dreschleisten verschraubt sind. Das sind Metallleisten (früher Holz) gegen die das Stroh gedroschen wird. Dieser Mantel, der auch Korb genannt wird, steht still und bewegt sich nicht. Im Inneren des Korbes befindet sich die eigentliche Dreschtrommel. auch sie ist mit Leisten besetzt. Bei einfachen Maschinen muss von Fruchtart zu Fruchtart die Anzahl und die Dicke der Leisten gewechselt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Moderne und gut ausgestattete Maschinen können heute nicht nur die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel stufenlos variieren, sie können auch den Abstand (Schlitz) zwischen den Leisten von Korb und Trommel variieren.
Nachdem nun das Getreide ausgedroschen wurde, wandert beides, Korn und Stroh zusammen aus der Dreschtrommel auf die Siebe. Es gibt Drescher die haben mehr als fünf Ebenen von Sieben, die übereindander laufen. Von grob nach fein. Mit jeder Menge Antriebstechnik, die sich an der Seite des Dreschers befindet und früher mit Keilriemen und heute mit Hydraulik betrieben wird, werden diese Siebe geschüttelt. Daher der Name Schütteldrescher. (Axialflow wäre die moderne Variante davon)
Zuerst wird Stroh von Ährenresten und Körnern getrennt, je weiter das Korn auf dem Weg durch die Siebe nach unten wandert, um so sauberer wird es. Zum Schluss bleibt das schüttfähige Getreide übrig, welches vom tiefsten Punkt der Maschine mit einem Elevator (Riemen mit Becherwerk) oder einer Förderschnecke nach oben in Richtung Korntank befördert wird.
In der so genannten Umkehr wird alles, was noch nicht sauber ausgedroschen wurde und somit auch nicht vom Windsichter abgeblasen wurde, noch mal auf die obersten Siebe gebracht, wo diese Teile den ganzen Weg nochmals antreten. - So oft, bis sie so leicht geworden sind, dass sie vom Gebläse, rausgeblasen werden.
Das Stroh wandert über die oberen Siebe nach ganz hinten, wo es dann in den Häcksler fällt, wenn es nicht im Schwad abgelegt wird.
Fertig.
Es gilt auch hier wieder die Eröffnungsklausel, die ich bereits beim Pflügen geschrieben habe.
Immer wieder liest man in den Kommentaren bei Dreschern Sätze wie diesen: Kannst Du bitte machen, dass der Helfer schneller als 15km/h drischt? Für den Modder wird das sicherlich kein Problem sein, irgend nen Wert in irgend ner Datei erhöhen und schon schnackelt der Drescher auch mit 20km/h und mehr übern Acker und drischt.
Wenn jemand, der irgendwie mit der richtigen Landwirtschaft zu tun hat liest, bleibt der Mund offen stehen und Schnappatmung setzt ein.
Darum mein heutiges Thema: Wie kommt der Weizen vom Halm durch den Drescher auf den Wagen?
Für diejenigen unter Euch, die den Unterschied zwischen nem Axialflow und nem Schüttler kennen: Ich beschreibe hier nen Schüttler. Bei Bedarf kann ich später gerne die Unterschiede noch rausarbeiten.
Am Anfang eines Mähdreschers, also das erste, was mit dem Getreide auf dem Acker in Berührung kommt, sind die Halmteiler, die an den Aussenkanten des Schneidwerkes sitzen. Diese weit vor das Schneidwerk ragenden, spitzen Teile. Ihre ganze Aufgabe besteht darin, den Getreidebestand zu trennen. Alles auf der Innenseite des Halmteilers wird geerntet, alles ausserhalb bleibt noch mal stehen.
Danach kommen die Ährenheber. Das sind Aufsätze, die auf die Finger des Messerbalkens gesteckt werden und dafür sorgen, dass umgekipptes Getreide (Lagergetreide) so weit vom Boden angehoben wird, dass der Messerbalken darunter kommt und somit auch das liegende Getreide vollständig abgeerntet werden kann.
Es folgt der Messerbalken. Er schneidet die Halme kurz über dem Boden ab. Das heißt, der komplette Halm durchläuft die Maschine.
Die Haspel ist dieses Runde, sich drehende Teil, welches man in Höhe und Entfernung zum Messerbalken einstellen kann. Ausserdem läßt sich auch die Rotationsgeschwindigkeit der Haspel einstellen.
Dieses Teil hat die Aufgabe, den Halm während des Schnittes zu stabilisieren und nach dem Schnitt auf den Schneidwerkstisch zu kippen. Die Rotationsgeschwindigkeit hängt von der Fahrgeschwindigkeit ab. Sie sollte so gewählt werden, dass der gerade unten befindliche Holm relativ still über dem Boden steht und sich wirklich nur einen Hauch schneller bewegt, als die Fahrgeschwindigeit. Warum? .. Erntereifes Getreide fällt bei der kleinsten Berührung aus. Wenn die Haspel zu schnell oder langsam läuft, "drischt" sie quasi das Korn auf den Schneidwerkstisch, wo es dann verloren ist..
Es folgt die Querschnecke oder Einzugschnecke. Das ist das Gewindeförmige, schnell drehende Teil im hinteren Bereich des Schneidwerkes. Es transportiert das gemähte Getreide vom Schneidwerkrand zur Mitte, wo dann der Einzug in die Maschine erfolgt.
Das Schneidwerk wird am Trogförderer oder auch Kettenförderer befestigt. Er transportiert das Getreide weiter ins Maschineninnere, ungefähr auf die Höhe des Fahrersitzes. Er endet unmittelbar vor der Dreschtrommel.
Die Dreschtrommel ist quer in den Drescher eingebaut und ist das Herzstück des Dreschers. Es gibt verschiedene Varianten, die im laufe der Jahre entwickelt wurden. Die wohl verbreitetste Form hat einen zylindrischen Mantel auf dessen Innenseite sich so genannte Dreschleisten verschraubt sind. Das sind Metallleisten (früher Holz) gegen die das Stroh gedroschen wird. Dieser Mantel, der auch Korb genannt wird, steht still und bewegt sich nicht. Im Inneren des Korbes befindet sich die eigentliche Dreschtrommel. auch sie ist mit Leisten besetzt. Bei einfachen Maschinen muss von Fruchtart zu Fruchtart die Anzahl und die Dicke der Leisten gewechselt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Moderne und gut ausgestattete Maschinen können heute nicht nur die Rotationsgeschwindigkeit der Trommel stufenlos variieren, sie können auch den Abstand (Schlitz) zwischen den Leisten von Korb und Trommel variieren.
Nachdem nun das Getreide ausgedroschen wurde, wandert beides, Korn und Stroh zusammen aus der Dreschtrommel auf die Siebe. Es gibt Drescher die haben mehr als fünf Ebenen von Sieben, die übereindander laufen. Von grob nach fein. Mit jeder Menge Antriebstechnik, die sich an der Seite des Dreschers befindet und früher mit Keilriemen und heute mit Hydraulik betrieben wird, werden diese Siebe geschüttelt. Daher der Name Schütteldrescher. (Axialflow wäre die moderne Variante davon)
Zuerst wird Stroh von Ährenresten und Körnern getrennt, je weiter das Korn auf dem Weg durch die Siebe nach unten wandert, um so sauberer wird es. Zum Schluss bleibt das schüttfähige Getreide übrig, welches vom tiefsten Punkt der Maschine mit einem Elevator (Riemen mit Becherwerk) oder einer Förderschnecke nach oben in Richtung Korntank befördert wird.
In der so genannten Umkehr wird alles, was noch nicht sauber ausgedroschen wurde und somit auch nicht vom Windsichter abgeblasen wurde, noch mal auf die obersten Siebe gebracht, wo diese Teile den ganzen Weg nochmals antreten. - So oft, bis sie so leicht geworden sind, dass sie vom Gebläse, rausgeblasen werden.
Das Stroh wandert über die oberen Siebe nach ganz hinten, wo es dann in den Häcksler fällt, wenn es nicht im Schwad abgelegt wird.
Fertig.
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.